Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 4

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4 schsische (sorbische) Mark kann als Stammland des branden-bnrgisch-prenischen Staates angesehen werden. Unter den schwachen Nachfolgern Karls scheint die deutsche Nor-Herrschast in jenen Gebieten gnzlich erloschen zu sein. Die Wenden unternahmen wie frher ihre Raubzge, zerstrten die Burgen und der-jagten die christlichen Glanbensboten. 2. Heinrich I. (919936). Heinrich I. nahm das Werk Karls des Groen, die Kultivierung und Christianisierung des Ostens, wieder auf. Er drngte die Heveller zurck und eroberte deren Hauptort Breunabor (Brandenburg), der auf .Pfhlen erbaut und von Seen und Smpfen umgeben war. Die Klte des Winters 928/29 begnstigte das Unternehmen. Aus dem Eise schlug der König sein Lager aus und hielt den Ort so lange eingeschlossen, bis die Einwohner, durch Hunger und Klte gezwungen, die Feste bergaben. Desgleichen besiegte er die Daleminzier . und die Sorben und zwang die Bewohner dieser. Gegenden, Abgaben an die Deutschen zu entrichten. Die Obotriten und Redarier machte er tributpflichtig. 3. Ctto I. (936973) der Groe unterwarf die wendischen Stmme bis zur Oder und sorgte fr die Ausbreitung des Christen-tnms. Ergrndete die Bistmer Br and enbnr g, Havelberg, Merse-brg, Zeitz und Meien, die dem-Erzbistum Magdeburg unter-stellt wurden. Zum Markgrafen an der unteren Elbe hatte Otto den schsischen Grafen Hermann Billung, an der mittleren Elbe den tapferen, aber rcksichts-losen Grafen Gero ernannt. Gero hielt die Wenden im Zaume und er-oberte das Land bis zur Oder. Als einst ein tckischer Anschlag der Heiden auf sein Leben geplant war, lud er 30 wendische Huptlinge zu einem Gast-mahle auf seine Burg. Er machte sie betrunken, lie sie berfallen und tten; nur einer rettete sich durch die flucht. Die von Gero verwalteten wendischen Lnder teilte Kaiser Otto Ii. (973983) spter in drei Teile, die Ostmark, die Nord mark und die Mark Meien, um der Bildung eines neuen Herzogtums vorzubeugen. Durch diese Zersplitterung der Mark veranlat und insolge der Nachricht von der schweren Niederlage, die Otto in Italien (982) erlitten hatte, und auf-gereizt von -ihren heidnischen Priestern, erhoben sich die Wenden voll Ha gegen die Fremdherrschaft im Jahre 983 zu einem groen Aufstande. Havelberg und Brandenburg wurden erobert, die Bischfe und Priester gettet oder vertrieben, die Kirchen, Burgen und Ansiedlnngen jenseits der Elbe zerstrt. Das wiederholt eroberte Gebiet wurde den Deutschen

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 6

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
6 gu einem Kurfrstentum vorbereitet war, konnte.sich nach innen besser ausbilden und nach auen krftiger entwickeln. Als Albrecht am Hoflager Friedrichs I. in Franken weilte, erhob sich der Wendenfrst Jaczo. ein Neffe des verstorbenen Pribislaw, um das Havelland fr sich zurckzuerobern. Durch Verrat der Einwohner bemchtigte er sich der Hauptstadt Brandenburg, mute sich aber vor dem schnell herangeeilten Markgrafen nach Pommern zurckziehen. An den Streit Jaczos mit Albrecht knpft sich folgende Sage: Im Kampfe mit Albrecht erblickten die heidnischen Wenden das Kreuzzeichen auf den christlichen Fahnen; sie wurden von Furcht ergriffen und strzten sich in die Flucht. Ihr Fürst Jaczo versuchte den nahen Havelflu mit dem Pferde zu durchschwimmen. Mitten in dem Flusse versagten dem Tiere die Krfte-m der Gefahr zu ertrinken rief der Wendenfrst.- Gott der Christen, rette mich, tch will dir dienen und den Gtzen absagen!" In demselben Augenblicke fate das Pferd festen Fu. und Jaczo gelangte glcklich an das jenseitige Ufer. Voll Dank fank er auf die Knie, hngte Schild und Horn an eine Eiche zum Zeichen, da er fortan Christ sein wollte. Jaczo blieb seinem Gelbnis treu und lie sich taufen. Der Ort seiner wunderbaren Rettung bekam den Namen Schildhorn. - König Friedrich Wilhelm Iv. lie im Jahre 1844 an diefer Stelle eine Denksule mit Schild und Kreuz aufrichten. 3. Sorge fr das Land, a) Deutschtum. Dem Lande, das solange nichts als Blutvergieen und Elend gesehen hatte, suchte Albrecht nach Krften aufzuhelfen. Viele Wenden waren von Haus und Hof fortgezogen, weil sie sich der neuen Herrschaft nicht fgen wollten, andere Lnderstriche lagen von alters her oder infolge der langen Kriege wst und verdet da. Den deutschen Rittern, die Albrecht bei der Eroberung des Landes so mchtig zur Seite gestanden hatten, berwies er betrchtliche Lnderstriche zur Anlage von Rittergtern. Aus den bervlkerten Gegenden in Holland (Flamlnder)*), Friesland, Westfalen und am Niederrhein, wo schon frhzeitig Ackerbau, Handel und Gewerbe Mhten, wo das Christentum schon lngst verbreitet und das Volk an mildere Sitten gewhnt war, zog der Markgraf Ansiedler ins Land. Diese fleiigen und geschickten Leute, die als freie Besitzer Grund und Boden erhielten, verbreiteten deutsche Sprache und deutsche Sitten; sie machten de Strecken urbar, entwsserten Smpfe, deichten Flffe ein und bauten Städte und Drfer (Berlin, Spandau. Stendal n. m. ct.). Nene Gewchse (Hopsen und Weinrebe), manches neue Gewerbe und auch J) An die Flamlnder erinnern noch heute der Flming und die Stdte-namen Genthin = Gent, Grfenhainichen = Gravenhaag, Brck = Brgge.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 1

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel. 9281640. Geschichte des brandenburgisch-preuischen Staates bis zum Regierungsantritt des Groen Kursrsten. Erster Zeitraum. 9381133. Die ltesten Bewohner und die Grndung der Nordmark. Die ltesten Bewohner. Die ltesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preuifche Staat aufgebaut hat. find die Lnderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Flugebiete der Havel und Spree, auerdem der nrdliche Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Nach den Mitteilungen des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns waren die ltesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nmlich die Sem-nonen, die einen Teil des groen Suevenstammes bildeten, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe innehatte. Den Semnonen gegenber und zwar an der unteren Elbe hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstmme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. ein-gewandert, haben nur kurze Zeit auf mrkifchem Boden geweilt. Die Semnonen fhrte der Strom der Vlkerwanderung (I. T. S. 197) nach Westen, wo sie unter anderen Stmmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder grndeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Oberitalien neue, schnell ausblhende Reiche. Are Menden. 1. Wohnsitze. In die freigewordenen Gebiete rckten von Osten her die slavischen Wenden (Venedi) ein, welche die wenigen zurck-gebliebenen Deutschen unterwarfen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 1

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 3

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
3 dargebracht wurden. Die Priester genossen als Seher und Vertraute der Götter groes Ansehen. 4. Staatliches. Der Vater war das Haupt der Familie; er hatte unumschrnkte Herrschaft und bestimmte der Leben und Tod der Seinen. Die Frauen wurden nicht als die Gemahlinnen des Mannes, sondern als seine Sklavinnen betrachtet und behandelt. Starb der Mmm, so mute ihm nicht selten eine seiner Frauen durch den Tod auf dem Scheiterhaufen nachfolgen. Die lebensmden Greise wurden auf ihren Wunsch von ihren Kindern gettet; denn man glaubte, nur auf einen gewaltsamen Tod folge ein glckliches Jenseits, und nur Tapfern und Gerechten werde ein Sitz bei den Gttern bereitet. Die Toten wurden verbrannt; ihre Asche bewahrte man in Urnen aus. Die einzelneu Stmme standen miteinander in einem losen Verbnde; eine geschlossene staatliche Einheit fehlte. Mehrere Familien whlten sich ein gemeinsames Oberhaupt, den Pan^); an der Spitze des ganzen Stammes stand ein Heerfhrer, der Woiwode; aus dem Geschlechte der Woiwodm entwickelte sich ein erblicher Adel und eine Frstenherrschaft, viele Freie wnrden allmhlich leibeigen. In den Krieg zog jeder wehrhafte Mann, bewaffnet mit Schwert und Bogen. Ranbend und sengend fielen die Wenden in die Nachbarlnder ein und schleppten nicht selten die Einwohner mit sich in die Gefangenschaft. Die Grndung der Uordnmrk. !? Karl der Groe. (768814). In dem Kriege, den Karl der Groe zur Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen fhrte, fand er an einem Teile des Wendenvolkes, den Obotriten, Bundes-gen offen, während die Witzen es mit den Sachsen hielten. Karl unter-nahm deshalb im Jahre 789 einen Kriegszug gegen sie, berschritt die Elbe, drang dann bis zur Peene vor und zwang die Witzen zur Unterwerfung. Als spter die sdlich wohnenden Sorben kriegerische Raub-zge in das Sachsenland machten, wurden auch sie im Jahre 806 von Karl unterworfen. Sie muten Abgaben entrichten, dem Christentum Eingang gewhren und die Elbe als Landesgrenze anerkennen. Zur Sicherung der Grenze fetzte Karl Mark- oder Grenzgrafen ein. und legte an der Elbe und Saale int Gebiete der Sachsen zum Schutze des Landes Wehrburgen an, aus denen sich spter die Städte Magde-brg, Erfurt und Halle entwickelten. Die von Karl gegrndete x) Pcm = Herr, Fürst. 1*

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 11

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
An ihren Grenzen nahmen Raub. Totschlag und Brandstiftungen kein Ende. Karl beschlo, die heidnischen Grenznachbarn zu unterwerfen und zum Christentum zu führen. Im Jahre 772 setzte er der den Rhein; siegreich drang er in das Land der Sachsen ein. Ein befestigter Platz nach dem anderen wurde genommen, zuletzt auch die Eres brg (Marsberg). Die Sachsen baten um Frieden und ge-lobten, den christlichen Glauben anzunehmen. Kaum hatte Karl den Rcken gewandt, da erscholl durch alle Gaue des Sachsenlandes der Schlachtruf des Herzogs Wittekind. Die Sachsen griffen wieder zu den Waffen, tteten die christlichen Priester, zerstrten die Kirchen und erstrmten die Festen der Franken. Karl zog gegen sie und drang siegreich bis Paderborn vor. Die Hupter der Sachsen erschienen und gelobten Treue. Nur einer fehlte; das war Witte kind. Eben hatte Karl das Laud verlassen, da begeisterte Wittekiud die schsische Jugend fr die alte Freiheit und die alten Götter, vertrieb die Franken und verwstete alles Land bis an den Rhein. Karl er-schien abermals, trieb die Sachsen zurck und besiegteste bei Bocholt in Westfalen. Karl glaubte, die Sachsen wrden jetzt Ruhe und Frieden halten. An einem Kriegszuge gegen die Slaven sollten auch sie teilnehmen. Schon war das Heer am Berge Sntel angelangt, als Wittekind mit neuen Scharen erschien. Das Frankenheer wurde berfallen und niedergemacht. Karl nahm dieses Mal frchterliche Rache an seinen Feinden. Bei Verden lie er, wie erzhlt wird, 4500 Sachsen als Verrter enthaupten. Die Sachsen erhoben sich zum letzten Verzweiflungskampfe unter Wittekinds Fhrung. Bei D etm old kam es zur Schlacht; mit Wut und Erbitterung wurde gekmpft; der Sieg blieb unentschieden. In einer zweiten Schlacht an der Hase erlitten die Sachsen eine vllige Niederlage. Wittekind Mutete das Herz beim Anblick all des Elends seines Volkes. Er verzweifelte an der Macht feiner Götter und lie sich taufen; Karl selbst war sein Pate. Dem Beispiele des Herzogs folgten viele Sachsen. Andere Kriege. Auch gegen andere Völker mute Karl das Schwert ziehen. Den Mauren entri er ein Stck von Spanien und fhrte hier das Christentum wieder ein. Im Osten seines Reiches besiegte er die Bahern nach kurzem Kriege. An der Elbe unterwarf er slavische Volksstmme, im Norden die Normannen und Dnen. Wiederholt zog er der die Alpen. Bei seinem ersten Zuge nach Jtalieu setzte er sich die eiserne Krone" der Lombarden auf. Von besonderer Bedentung sollte aber der Zug werden, den er im Jahre 800 nach Rom unternahm. Kart wird Kaiser. Papst Leo Iii. war einst bort belgesinnten Menschen mihandelt worden. Er flchtete nach Deutschland zu Karl dem Groen. Dieser zog nach Rom. bestrafte die beltter und stellte Ruhe und Ordnung wieder her. Als am Weihnachtsfeste des Jahres 800 Karl in der Peterskirche am Altare andchtig betete, setzte der Papst dem Franken-knige die Kaiserkrone aufs Haupt.

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 auf die Rmer herab. Hermann mit seinen todesmutigen Scharen wirft sich aus die verhaten Feinde. Ein Entrinnen ist nicht mglich. Fast das ganze Heer der Rmer wird vernichtet; ihr Feldherr Varus strzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Die Macht der Rmer ist gebrochen, Deutschland wieder frei. Dem khnen und tapferen Anfhrer Hermann hat das dankbare deutsche Volk ein stolzes Denkmal errichtet. Unweit der Stadt Detmold erhebt es sich mitten im Teutoburger Walde auf weithin sichtbarer Hhe der Grotenburg. 3. Iie Wlkerwanderung. Htm 375. Die Hunnen. Mitten in Asien wohnte das khne Reitervolk der Hunnen. Sie waren von frchterlicher Wildheit und grlichem Aussehen. Ihr Haar war schwarz und struppig, das Gesicht brgnn-gelb. Die Wangen zerschnitten und zerkratzten sie sich, damit der Bart nicht wachse. Die Schultern waren breit, die Arme stark und die Beine krumm von: vielen Reiten. Sie trugen Kittel von Musefellen und Leinen; die Hosen machten sie aus Bocksfellen. Hufer und Htten kannten sie nicht. Von Jugend auf streiften sie in den Wldern umher. Sie aen wilde Wurzeln, Beeren, Kruter und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Edle Eigenschaften besaen die Hunnen nicht; sie waren raubgierig, grausam und schamlos; Götter und Gtzen scheinen sie kaum verehrt zu haben. In den Kamps strzten sie sich blitzschnell und mit frchterlichem Geheul, schssen eiligst ihre Pfeile ab und waren dann ebenso hurtig auf ihren stinken Pferden wieder verschwunden. Aber pltzlich machten sie darauf von einer anderen Seite einen Angriff mit dem Sbel, warfen den Feinden Schlingen der den Kopf und schleppten sie mit sich fort. Die Wanderungen. Dieses wilde Volk verlie um die Mitte des vierten Jahrhunderts die den Steppen Asiens und strzte sich auf Europa. Hier stieen die Hunnen auf die Ost- und Westgoten. Ein Volk verdrngte bald das andere. Die Westgoten durchzogen verheerend Griechenland. Italien und Gallien, das heutige Frankreich; sie kamen bis nach Spanien und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen ein groes Reich. Einer ihrer Anfhrer hie Alarich. Er starb auf dem Zuge durch Italien. In seinem ganzen Kriegs-schmucke, sitzend aus seinem Streitrosse, wurde er mit vielen Schtzen im Bette des Buseuto-Flusses begraben. Gedrngt von anderen Vlkern, verlieen damals auch viele deutsche Volksstmme ihre Wohnsitze. Die Vandalen zogen nach Afrika, die Burgunder an die Rhone, die Franken nach Gallien. Angeln und Sachsen verlieen die Kstenlnder der Nordsee und grndeten sich in England eine neue Heimat. Die Longob arden kamen von der unteren Elbe, berstiegen die Alpen und lieen sich in Ober-Italien nieder. An das von ihnen gegrndete Reich erinnert noch heute der Name Lombardei. Attila oder Etzel. Die Hunnen waren bis nach Ungarn vorgedrungen. 50 Jahre hatten sie hier als Hirten und Ruber, gehaust. Dann vereinigte Attila oder Etzel alle Horden unter seinem Zepter.

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 6

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
6 Angst und Schrecken verbreitete er nochmals unter den Vlkern Europas. Verheerend zog er die Donau hinauf; dann ging es bis zum Rhein und der denselben nach dem heutigen Frankreich. Mit Feuer und Schwert bahnte er sich berall seinen Weg. In dieser Not vereinigten sich die Deutschen in Gallien mit den Rmern. Bei Chalons'kam es zu einer uerst blutigen Vlker-schlacht; Attila mute sich zurckziehen. Im folgenden Jahre fiel er aber brennend und raubend in Italien ein. Rom zitterte. Da zog der Papst Leo der Groe an der Spitze seiner Geistlichkeit in stier-licher Prozession dem Huunensrsteu entgegen. Die Wrde und die Bitten des Papstes bestimmten Attila, Rom gegen ein Lsegeld zu verschonen. Er kehrte mit seinen wilden Scharen nach Ungarn zurck, wo er bald daraus starb. 4. Khtodwig. 500. Chlodwig. Die Deutschen zerfielen in viele Volksstmme; einer der mchtigsten war der der Franken. Sie wohnten am Mittelrhein und im nrdlichen Frankreich und gehorchten mehreren Knigen. Um das Jahr 500 stand ein Fürst mit Namen Chlodwig unter ihnen auf. Er unterwarf die brigen frnkischen Fürsten und nannte sich König der Franken. Chlodwig war Heide, seine Gemahlin dagegen eine fromme Christin. Tag und Nacht flehte sie zu Gott um Erleuchtung und Beistand fr den König. Z)ie Schtacht bei Zlpich. Zu beiden Seiten des Oberrheins wohnten damals die Alemannen. Sie waren wegen ihrer Raublust und Tapferkeit gefhrliche Nachbarn der Franken. Chlodwig zog gegen sie zu Felde und schlug sie1). Anfangs schwankte das Schlachtenglck, die Alemannen schienen zu siegen. Da gedachte der Frankenknig des Gottes seiner Ge-mahlin und rief: Jesus Christus, hilf mir, meilte Götter verlassen mich. Weuu d u mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich gl au beul" Mit neuem Mute griffen die Franken an; die Feinde flohen; der Sieg war errungen. Chlodwig hielt sein Versprechen. Er lie sich in der christlichen Religion unterrichten und empfing am Weih-nachtstage zu Rheims die hl. Saufe. Mit seinein Könige nahm auch das Volk der Franken das Christentum au. 5. Der tjt. Wonifazius. f 755. Jugend. Bouifazius wurde um das Jahr 680 in England geboren. In der Taufe erhielt er den Namen Winfried. Er stammte aus einer vornehmen Familie. Schon frhzeitig uerte der Knabe deu Wunsch, Geistlicher zu werden. Die Eltern schickten ihn deshalb in eine Klosterschule. Seine Frmmigkeit und Gte erwarben ihm die Liebe seiner Mitschler, feine rege Aufmerksamkeit und sein groer Flei die Znneiguug seiner Lehrer. Nach wrdiger Vorbereitung wurde er mit dem 30. Jahre zum Priester geweiht. Vonifazius als Priester. An den Grenzen Deutschlands, im Sden an der Donau, im Westen an dem Rhein, wo die Deutschen J) Die Schleicht fand wahrscheinlich bei Mlhausen im Elsa statt.

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Erster Teil. gilbet mi5 brr deutsche Geschichte. 1. Ansere deutschen Worfaren. Land. Das Land der alten Deutschen hatte im Westen den Rhein, im Osten etwa die Weichsel znr Grenze; im Sden stie es an die Alpen: die Fluten der Ost- und Nordsee besplten es im Norden. Fast das ganze Land war von einem undurchdringlichen Urwalde bedeckt. In diesem hansten Bren und Wlfe, Wildschweine, Auerochsen und Elentiere. Die Flsse traten oft der ihre User und berfluteten die angrenzenden Gebiete, so da sich weite Smpfe und hliche Morste bildeten. Die Luft war feucht; dichte Nebel bedeckten oft monatelang den Himmel. Die gut bewsserten Wiesen waren grasreich; hier sanden zahlreiche Herden von Pferden und Rindern faftige Nahrung. Auf ihren ckern zogen die alten Deutschen Roggen, Haser und Gerste; Weizen fand man seltener. Edles Obst kauute man nicht, wohl aber Gemse aller Art; die Rettiche wurden selbst von den feinschmeckenden Rmern nicht verschmht. Bewohner. Unsere Vorfahren, von den Rmern Germanen*) genannt, waren von hohem Wchse und riesiger Krperkraft. Sie hatten goldgelbes Lockenhaar und trotzige blaue Augen. Ihre Nahrung bestand in wildem Obst. Fleisch, Brot und Ge-mse; sie tranken Milch, klares Wasser, Bier und Met. Sie trugen leinene und wollene Kleider, die sich die Frauen mit bunten Bndern oder Pelzstreifen besetzten. Gegen die Klte des Winjters schtzten sich die alten Deutschen durch Tierselle, die sie wie Mntel der die Schultern warfen. Die Fe suchte man durch ein Stck von einem Tierfelle, das mit Riemen befestigt wurde, zu schtzen; das Haupt blieb unbedeckt. Manche edle Eigenschaft schmckte unsere Heid-nischen Vorfahren. Treue und Vaterlandsliebe waren hoch-geachtet. Ein Vaterlandsverrter wurde mit dem Tode bestraft. Gegen die Fremden erwiesen sie sich freundlich und gastfrei; Redlich-keit und Sittenreinheit zierten jung und alt. Viel Rhmliches wird auch vou ihrer Tapferkeit erzhlt. Die Frau geno bei den alten Deutschen eine hohe Achtung. Sie war die Herrin im Hause, folgte dem Manne sogar in die Schlacht, ermunterte ihn durch Klagen und Wehgeschrei, freute sich seiner Tapferkeit und verband feine Wunden. Die Ehe galt als heilig; Vielweiberei herrschte bei den Deutschen fast *) Germanen = Nachbarn, auch Kriegsmnner. Brockmann. Vaterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. 1

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 3

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
felbe, stirbt, beu bringen die Walkren, die Schlachtenjungfranen, in die Walhalla, bett Himmel. Dort ergtzeli sich die Gefallenen am Tage an Kampfspielen und an der Iagb; die erhaltenen Wunben werben abenbs wie durch Zauberkraft geheilt. Vershnt setzen sich die Helben zum Mahle nieber nnb trinken Met ans den Hrnern der Auerochsen. 2. Kermann, der Befreier Deutschlands. 9 n. Ahr. Die Rmer in Deutschland. In der Zeit um Christi Geburt beherrschten die Rmer beinahe die ganze damals bekannte Welt. In Europa waren sie die Herren aller Lnder sdlich von der Donau und westlich vom Rhein. Das angrenzende Deutschland war noch srei; aber auch dieses Land wollten sie erobern und seine gefrchteten Bewohner unterjochen. Zu diesem Zwecke schickten die Rmer manches kriegstchtige Heer und manchen tapferen Feldherrn gegen unser Vater-land. Zuerst wurden feste Pltze am Rhein angelegt, woraus spter blhende Städte entstanden. Dann drangen die Rmer der den Rhein und eroberten fast alles Land bis an die Elbe. Die unter-worsenen Deutschen muten sich die hrtesten Bedrckungen gefallen lassen: Schwere Abgaben- wurden erhoben; rmische Richter saen der Deutsche zu Gericht und sprachen Recht nach rmischen Gesetzen; rmische Gerichtsdiener vollzogen die Urteilssprche mit unerhrter Strenge und zchtigten freie deutsche Männer mit Rntenschlgen. Das emprte die freiheitsliebenden, stolzen Deutschen, und heimlich schwuren sie ihren Feinden bittere Rache. Kermann. An der oberen imb mittleren Weser wohnte bamals ein tapserer beutscher Bclksstamm, die Cherusker. Der Sohn eines ihrer Fürsten hie Armin, gewhnlich Hermann genannt. Er war von groen?, schnem Wchse, bazn gebt in den Waffen und beseelt Don glhenber Vaterlanbsliebe. Die rmische Kriegskunst hatte er im Heere der Rmer erlernt. Die schmachvolle Bebrckung seiner Lanbslente ging ihm tief zu Herzen; er beschlo, die Deutschen von der Knechtschaft der Rmer zu be-freien. Im stillen versammelte er die Fürsten bei- deutschen Stmme; an einsamer Walbsttte schwuren sie, die Feinde zu vertreiben imb das Vater-Icinb zu retten. Hermannsschlacht. Zur Befreiung von dem Joche der Rmer bedienten sich die Deutschen der List. Auf ihr Anstiften entstand bald hier, bald dort in Deutschland ein Aufstand. Der rmische Feldherr Varns mute deshalb von der Wesec ans, wo er fein Sommerlager hatte, bald nach dieser, bald nach jener Gegend Truppen senden, um die Ruhe wiederherzustellen. Da wurde ihm die Nachricht von einer groen Emprung berbracht. Sogleich brach er mit seinem Heere aus; er kam in den Teutoburger Wald, wo im Jahre 9 n. Chr. die blutige Hermannsschlacht stattfand. Langsam zog das rmische Heer bnrch die engen Schluchten des mchtigen Walbes. Die Wege wren vom Regen aufgeweicht; Reiter nnb Fnsolbaten konnten nur mhsam voran kommen. Den Rmern war unheimlich zu Mute. Pltzlich erschallt frchterliches Kriegsgeschrei. Ein Hagel von Steinen und Pfeilen, von Lanzen nnb Baumstmmen fliegt von den Bergen

10. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 33

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Zweiter Teil. Armidenlmrgisch-preujzische Geschichte in Bildern. Brandenburg is zur Kerrschaft der Kohenzossern. a) Die Wenden. Zwischen Elbe und Oder wohnten in alten Zeiten deutsche Völker. Whrend der Vlkerwanderung zogen die meisten in andere Lnder. In die verlassenen Wohnsitze wanderten die heidnischen Wenden, ein slavischesvolk, Sie hatten einen mittelgroen, aber starken Krper, braungelbe Hautfarbe, dunkle Augen und Haare. Acker-bau, Viehzucht und Fischerei bildeten ihre Beschftigung. In Blte stand bei ihnen die Bienenzucht; auch die Weberei wurde fleiig betrieben. In ihren Stdten und Drfern gab es Block- und Lehmhuser; ihre An-siedlungen suchten sie durch Burgen zu schirmen (Brennabor). Die Wenden waren fr die Deutschen gefhrliche Nachbarn. Oft fielen sie in die angrenzenden Gebiete, raubten den Bewohnern ihre Habe, tteten viele und fhrten andere als Gefangene fort. Schon Karl der Groe zog gegen sie; Heinrich I. besiegte die Wenden und grndete 928 die Nordmark. Otto I. sorgte fr die Einfhrung des Christentums. Er grndete neben anderen die Bistmer Brandenburg und Havelberg. Aber nur unwillig fgten sich die Heiden der Herrschaft der Deutschen und den Lehren des Christentums. Sie ermordeten und verjagten wieder-holt die Priester und die kaiserlichen Beamten und verbrannten oder zer-strten Kirchen und Huser. b) Albrecht der Br. Die kaiserlichen Statthalter in den Marken hieen Markgrafen. Sie besaen ihre Wrde nicht erblich; sie wurde ihnen vielmehr vom Kaiser nur auf Lebenszeit verliehen. Im Jahre 1134 schenkte dagegen der Kaiser Lothar dem wpferen Grafen Albrecht dem Br die Nordmark als erbliches Reichs-lehen und ernannte ihn zum Markgrasen; spter erhielt Albrecht auch die Wrde eines Erzkmmerers und die Herzogsgewalt, wodurch er in die Reihe der erblichen Reichsfrsten trat und nur den Kaiser als Lehnsherrn der sich hatte. Albrecht, wegen seiner Tapfer-keit der Br" genannt, vergrerte das Land nach Norden (Priegnitz) und nach Osten (Havelland) hin. Seinen Wohnsitz nahm er in Brandenburg und nannte sich jetzt Markgraf von Branden-brg. Er berief geistliche Orden in das Land, setzte Bischfe ein und lie Kirchen und Klster errichten. Klosterbrder lehrten das wendische Volk Ackerbau und deutsche, christliche Sitte. Fleiige Ansiedler kamen aus Holland, Franken und Sachsen. Sie trockneten die Smpfe aus, legten Kanle an, verbesserten den Ackerbau und grndeten Städte Brockmann, Vaterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. q
   bis 10 von 662 weiter»  »»
662 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 662 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 201
1 659
2 685
3 500
4 2153
5 1176
6 359
7 1298
8 261
9 937
10 3611
11 831
12 893
13 193
14 1163
15 199
16 673
17 280
18 215
19 348
20 986
21 244
22 354
23 964
24 500
25 732
26 1014
27 802
28 1112
29 320
30 316
31 972
32 56
33 638
34 1263
35 405
36 649
37 4160
38 601
39 569
40 276
41 377
42 764
43 884
44 190
45 2182
46 933
47 634
48 662
49 359

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 96
2 1
3 13
4 15
5 8
6 7
7 2
8 0
9 137
10 3
11 8
12 0
13 29
14 2
15 2
16 60
17 152
18 9
19 4
20 8
21 25
22 11
23 112
24 3
25 27
26 16
27 4
28 15
29 0
30 3
31 0
32 1
33 2
34 15
35 8
36 9
37 35
38 2
39 4
40 4
41 18
42 20
43 127
44 2
45 20
46 2
47 0
48 9
49 2
50 6
51 0
52 8
53 7
54 15
55 26
56 35
57 43
58 24
59 12
60 1
61 2
62 4
63 3
64 1
65 529
66 12
67 13
68 27
69 9
70 14
71 41
72 13
73 5
74 7
75 19
76 12
77 32
78 10
79 4
80 18
81 1
82 30
83 176
84 2
85 0
86 2
87 6
88 47
89 39
90 3
91 9
92 83
93 1
94 12
95 29
96 0
97 0
98 95
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 9
3 2
4 2
5 6
6 0
7 2
8 2
9 1
10 238
11 0
12 1
13 1
14 2
15 0
16 2
17 1
18 42
19 105
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 2
26 0
27 2
28 1
29 9
30 0
31 32
32 2
33 43
34 9
35 0
36 6
37 1
38 25
39 5
40 1
41 6
42 1
43 8
44 2
45 12
46 2
47 11
48 16
49 1
50 2
51 5
52 3
53 3
54 59
55 1
56 129
57 0
58 11
59 78
60 2
61 2
62 7
63 12
64 7
65 3
66 5
67 0
68 0
69 0
70 2
71 8
72 23
73 0
74 6
75 15
76 0
77 14
78 1
79 1
80 3
81 79
82 1
83 1
84 2
85 0
86 4
87 5
88 0
89 2
90 1
91 33
92 0
93 3
94 1
95 0
96 0
97 2
98 1
99 6
100 38
101 1
102 12
103 5
104 0
105 43
106 1
107 4
108 0
109 1
110 1
111 0
112 12
113 0
114 8
115 11
116 1
117 6
118 51
119 3
120 9
121 34
122 2
123 10
124 5
125 5
126 12
127 97
128 49
129 13
130 1
131 21
132 71
133 9
134 2
135 1
136 14
137 1
138 0
139 16
140 3
141 0
142 13
143 38
144 8
145 26
146 8
147 0
148 8
149 2
150 0
151 14
152 23
153 8
154 2
155 10
156 22
157 1
158 7
159 8
160 0
161 0
162 2
163 18
164 0
165 7
166 15
167 2
168 3
169 9
170 1
171 9
172 5
173 19
174 1
175 23
176 5
177 45
178 0
179 7
180 1
181 26
182 32
183 18
184 0
185 11
186 5
187 47
188 4
189 1
190 0
191 2
192 281
193 6
194 9
195 4
196 5
197 7
198 0
199 1